Wenn Schuppenflechte auf die Gelenke trifft
Psoriasis-Arthritis (PsA) ist eine chronisch-entzündliche Gelenkerkrankung, die in Verbindung mit der Hauterkrankung Psoriasis auftritt. Sie betrifft nicht nur die Gelenke, sondern auch Sehnen, Bänder und das allgemeine Wohlbefinden. Unbehandelt kann PsA zu dauerhaften Schäden führen – umso wichtiger ist eine frühzeitige Diagnose und individuell abgestimmte Behandlung.
Was ist Psoriasis-Arthritis?
Psoriasis-Arthritis gehört zur Gruppe der sogenannten entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Sie entwickelt sich bei einem Teil der Menschen, die an Schuppenflechte leiden – häufig erst Jahre nach dem Auftreten der Hautsymptome. In manchen Fällen treten Haut- und Gelenkbeschwerden gleichzeitig oder auch umgekehrt auf.
Die Entzündung greift das Gelenkgewebe an, was zu Schmerzen, Schwellungen, Morgensteifigkeit und Bewegungseinschränkungen führt. Ohne gezielte Therapie kann es zur Zerstörung von Gelenken kommen.
Symptome im Überblick
Die Beschwerden können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Häufige Symptome sind:
- Gelenkschmerzen, vor allem an Händen, Füßen, Knien oder Wirbelsäule
- Steifheit am Morgen, die länger als 30 Minuten anhält
- Schwellungen, Rötungen und Überwärmung einzelner Gelenke
- Schmerzen an Sehnenansätzen (z. B. Achillessehne, Ferse)
- Veränderungen der Nägel (Dellen, Verfärbungen, Ablösungen)
- Erschöpfung und allgemeines Krankheitsgefühl
Die Symptome verlaufen oft schubweise – Phasen mit starken Beschwerden wechseln sich mit ruhigeren Zeiten ab.
Wie entsteht Psoriasis-Arthritis?
Auch bei PsA spielt das Immunsystem eine zentrale Rolle. Es richtet sich fälschlicherweise gegen körpereigene Strukturen – in diesem Fall gegen Gelenke und Gewebe. Genetische Veranlagung, Umweltfaktoren und Entzündungsprozesse der Haut sind miteinander verknüpft. Stress, Infekte oder hormonelle Veränderungen können als Auslöser wirken.
Diagnose: Früh erkennen, gezielt behandeln
Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus körperlicher Untersuchung, Blutwerten, Bildgebung (z. B. Ultraschall oder MRT) und Anamnese. Wichtig ist die Abgrenzung zu anderen rheumatischen Erkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis.
Früherkennung ist entscheidend, um Spätfolgen zu verhindern. Ein interdisziplinärer Ansatz mit Hautärzt:innen, Rheumatolog:innen und Allgemeinmediziner:innen ist dabei besonders hilfreich.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad und den betroffenen Strukturen. Ziele sind die Linderung von Schmerzen, Entzündungshemmung, Erhalt der Beweglichkeit und Vermeidung von Gelenkschäden.
Typische Therapieformen:
- NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika): Schmerz- und Entzündungshemmung
- Kortikosteroide: Bei akuten Schüben zur schnellen Entzündungsreduktion
- Basistherapeutika (DMARDs): z. B. Methotrexat zur langfristigen Steuerung der Entzündung
- Biologika: Gezielte Immunmodulation, insbesondere bei schweren Verläufen
- Physiotherapie: Erhalt der Beweglichkeit und Muskelkraft
- Ernährungsberatung, Stressmanagement und psychologische Unterstützung als ergänzende Maßnahmen
Leben mit PsA: Alltag aktiv gestalten
Mit der richtigen Therapie und einem ganzheitlichen Ansatz lässt sich Psoriasis-Arthritis gut in den Alltag integrieren. Regelmäßige Bewegung, eine entzündungshemmende Ernährung, ausreichend Schlaf und Stressvermeidung unterstützen den Therapieerfolg. Auch Selbsthilfegruppen, Ergotherapie oder psychologische Begleitung können hilfreich sein.