Psoriasis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung – und genau an diesem Punkt setzt auch die Ernährung an. Zwar kann sie die Krankheit nicht heilen, doch sie kann einen spürbaren Einfluss auf das Entzündungsgeschehen im Körper nehmen. Viele Betroffene berichten, dass sich ihre Symptome durch eine bewusste Umstellung der Ernährung verbessern oder seltener Schübe auftreten.
Entzündungsfördernd vs. entzündungshemmend
Die moderne Ernährung enthält oft viele Bestandteile, die stille Entzündungen begünstigen – darunter Zucker, gesättigte Fette, Alkohol und stark verarbeitete Lebensmittel. Für Menschen mit Psoriasis ist es sinnvoll, diesen Faktoren bewusst entgegenzuwirken. Ziel ist es, eine Ernährung zu finden, die entzündungshemmend wirkt und den Körper in seinem Gleichgewicht unterstützt.
Grundprinzipien einer psoriasisfreundlichen Ernährung
Es gibt keine universelle Diät gegen Psoriasis, aber es haben sich einige grundlegende Empfehlungen bewährt:
1. Omega-3-Fettsäuren stärken
Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren wirken entzündungshemmend. Sie sind vor allem enthalten in:
- fettem Seefisch (z. B. Lachs, Makrele, Hering)
- Leinsamen, Chiasamen, Hanfsamen
- Walnüssen
- hochwertigen Ölen (z. B. Lein-, Hanf- oder Rapsöl)
2. Zucker und Weißmehl reduzieren
Ein hoher Blutzuckerspiegel kann Entzündungen im Körper verstärken. Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index wie Süßigkeiten, Weißbrot oder Limonaden sollten nur selten auf dem Speiseplan stehen.
3. Antioxidantienreich essen
Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe helfen dem Körper, oxidativen Stress abzubauen. Besonders empfehlenswert:
- buntes Gemüse (z. B. Paprika, Brokkoli, Spinat, Karotten)
- Beeren, Trauben, Zitrusfrüchte
- Kräuter und Gewürze wie Kurkuma, Ingwer, Petersilie
4. Gluten und Milchprodukte beobachten
Einige Menschen mit Psoriasis reagieren empfindlich auf Gluten oder Milchprodukte. Eine zeitweise Auslassdiät unter ärztlicher Begleitung kann helfen herauszufinden, ob sich durch den Verzicht Symptome bessern.
5. Pflanzlich betont essen
Eine überwiegend pflanzenbasierte Ernährung mit viel Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten ist entzündungshemmend, ballaststoffreich und unterstützt die Darmgesundheit – ein wichtiger Faktor bei Autoimmunprozessen.
6. Alkohol meiden
Alkohol kann Psoriasis-Schübe verstärken und auch die Wirkung von Medikamenten negativ beeinflussen. Ein bewusster oder vollständiger Verzicht kann sich positiv auf den Verlauf der Erkrankung auswirken.
Nährstoffe mit besonderer Bedeutung
- Vitamin D:
Unterstützt das Immunsystem und die Hautgesundheit. Ergänzungen sollten mit dem Arzt abgesprochen werden. - Zink und Selen:
Wirken antioxidativ und können bei entzündlichen Hauterkrankungen hilfreich sein. - Vitamin B12:
Fördert die Zellteilung und den Hautstoffwechsel. - Probiotika:
Eine gesunde Darmflora kann das Immunsystem positiv beeinflussen. Joghurt (laktosefrei) oder fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut oder Kombucha können hier unterstützend wirken.
Trinken nicht vergessen
Ausreichend Flüssigkeit – idealerweise stilles Wasser oder ungesüßter Kräutertee – unterstützt die Haut von innen, verbessert den Zellstoffwechsel und hilft dem Körper, Entzündungsstoffe auszuleiten.
Ernährung als ganzheitlicher Baustein
Die Ernährung ist keine alleinige Therapie – aber sie kann ein kraftvoller Begleiter in der Behandlung der Psoriasis sein. Eine ausgewogene, bewusste und entzündungshemmende Ernährung stärkt das Immunsystem, fördert die Hautregeneration und kann helfen, das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.
Ernährung ist individuell. Was dem einen guttut, kann bei einem anderen weniger Wirkung zeigen. Deshalb ist es sinnvoll, auf den eigenen Körper zu hören und bei Bedarf eine professionelle Ernährungsberatung in Anspruch zu nehmen – besonders bei bestehenden Unverträglichkeiten, Vorerkrankungen oder starker Ausprägung der Psoriasis.